Sonntag, 24. November 2013

Michael Schenk: Who´ll Stop The Rain – Bernhard Kohl Cross-Cup # 2

Dieser Song von Creedance Clearwater Revival ging mir durch den Kopf, als ich auf der A 2 Richtung Wien unterwegs war. Dauerregen, teilweise schon aquaplaningverdächtig! Wenig optimistisch war ich bei strömendem Regen ins Auto gestiegen. Nachdem ich schon gestern beim vorweihnachtlichen Reisig sammeln im Wald knöcheltief im Gatsch gewatet war, stand heute das Ganze +Rad am Programm – der 2. Lauf zum Bernhard Kohl Cross-Cup. Gut ja, die Aussicht sich im Schlamm zu suhlen weckt ja bei den meisten Männern das Kind im Manne und so manche Kindheitserinnerungen. Bei mir an die unvergesslichen Urlaube im Montafon, das Baggern mit dem Plastiktraktor und das „Baustelle spielen“ mit den ersten Playmobil-Figuren, die damals auf den Markt kamen. Doch mittlerweile sind ein paar Jahrzehnte durchs Land gezogen, ich denke jetzt schon etwas praktischer, nämlich ans REINIGEN!
Aber genug der Sentimentalitäten – jetzt zur Realität. Nachdem mir Paolo den Floh von der Masters Cross-WM Anfang Jänner in der Schweiz ins Ohr gesetzt hatte, gab´s ohnehin nichts zu überlegen: Ein Start musste sein. 

Ab der Stadtgrenze war es aber vorbei mit dem Regen und so blieb es auch bis zu Start. Die Startnummernausgabe funktionierte heute reibungslos und so konnte ich schon bald mit der Streckenbesichtigung beginnen. Die Streckenbauer hatten wiederum keine Mühen gescheut und kilometerlang Absperrbänder gespannt. Sogar eine eigene Wechselzone war eingeplant. Der Kurs hatte echt internationalen Standard.  Dazu das Ganze rundherum: Ich muss schon sagen: Bernie Kohl und sein Team heben den Cross-Sport in Wien auf ein neues Level!

Auf der selektiven Streckenführung merkte ich aber bald mein fehlendes Quertraining heuer. Etwas tollpatschig bewegte ich mich und mein Rad über den Kurs. Ich blieb aber trotzdem locker und so blieb auch noch Zeit für das eine oder andere Tratscherl. So u. a. mit den – im positiven Sinne – alten Quer-Haudegen Walter Ameshofer, der mir stolz seinen neuen Edelcrosser präsentierte und Christian Sailer, letzterer feierte heuer ja ein bemerkenswertes Comeback in der Cross-Szene. Ganz besonders freute ich mich auch unseren Betreuer für die WM, Johann, kennen zu lernen. Der meinte sogar, meine Blogeinträge hätten ihn dazu animiert, mit dem Crossen zu beginnen. Johann wagte sogar selbst einen Start und schlug sich ganz beachtlich!
Obwohl ich rechtzeitig am Start erschien, blieb am Ende wieder nur ein Startplatz im Mittelfeld. Immer wieder erstaunlich, wie sich manche – Schlangenmenschen gleich – noch in letzter Minute einen besseren Startplatz sichern. Da wären sicher ein paar Talente für „Die Große Chance“ dabei J Durch das Gedränge in der ersten Kurve kam ich ganz gut durch. Die ersten Runden im Renntempo offenbarten dann meine Defizite noch mehr – ich kam mir irgendwie vor als ging es für mich um den „Bogal der Hielflosen“.  Nach ca. drei Runden hatte ich mich dann aber „eingefahren“ und ich fand mich immer besser mit den Verhältnissen zu Recht. In der vorletzten Runde hatte ich noch zwei kleine Ausrutscher, die aber keine Rolle mehr spielten.
27. bei etwas stärkerer Besetzung als letzte Woche und unter den Umständen nicht so übel. Und jetzt interpretiere ich das Ergebnis mal im Stile eines Politikers nach der Wahl: Es war immerhin kein älterer vor mir. :)
Bemerkenswert: Die flotten Vierziger - Die besten fünf Österreicher!
Und da packe ich gleich mal eine Anregung rein: Eine eigene Masterwertung wäre ein zusätzlicher Ansporn für Leute wie mich, die nicht mehr ganz so spritzig sind, zumindest am Radl ... . 

Michael Schenk, 24.11.2013