Sonntag, 29. Dezember 2013

Michael Schenk: Weihnachts-Radwallfahrt und Bernhard Kohl-Cup #4

Fotos von Ernst Teubenbacher
Dieses Jahr gab´s wieder einmal prächtiges Weihnachtswetter, zumindest aus radsportlicher Sicht – und so konnte ich „Rolling Christmas“ feiern. Am 24. machte ich mich auf zu einer Weihnachts-Radwahllfahrt über 65 Kilometer, die mich zu den Kirchlein in Höflein (leider geschlossen), St. Lorenzen und St. Peter am Moos (Muthmannsdorf) führte. In St. Lorenzen und St. Peter entzündete ich je ein Kerzerl für meine Lieben. Dazwischen gab´s Vollgas über die hügelige Landschaft. Es rollte ganz gut und ich fightete über die Kuppen drüber. So ein Training steht wohl in keinem Trainingsplan :)

Auf Grund des Sturmes machte ich am 25.dann eine 2 ¼ Std. MTB-Grundlagenausfahrt in den Wäldern um Hernstein, einen „Patschen“ inklusive. Am Stefanitag war wieder heftiger Wind und ich entschied mich die Hohe Wand mit dem MTB zu erklimmen. Ich war ganz schön „angepeckt“ von den letzten beiden Tagen!Knapp einen Kilometer vor dem „Gipfel“, am Asphalt, machte wieder ein Schlauch schlapp, diesmal der Vordere. Ziemlich verärgert packte ich den Ersatzschlauch aus, rauf mit dem Ding, pumpen und … nix. Ich brachte keine Luft in den Schlauch. Die Kraftausdrücke, die ich in die menschenleere Landschaft schrie, spare ich euch an dieser Stelle, das volle Programm halt. Also Handy ausgepackt, um ein Abholservice zu organisieren und … wieder nix – kein Empfang. Meine Gesichtsfarbe muss nun irgendwo zwischen blau, grün und gelb gewesen sein. Ich schwor dem Radsport auf Lebenszeit ab undsoweiter und so fort. Jetzt war mir eh schon alles wurscht und ich ratterte mit dem platten Vorderrad die gesamt Hohe Wand-Straße runter. Zu meiner Überraschung hielt der Reifen auf der Felge. Zwischendurch konnte ich dann doch meine Holde erreichen, die mich unten bei der Mautstation auflas.

Was war ich froh, am Freitag wieder ins Büro zu gehen und in den Aktenbergen wühlen zu dürfen – hätte ich mir im Vorhinein auch nicht erwartet! Die Weihnachtsfeiertage hatte ich auch genützt um meine neuen Dugast Small Bird-Reifen aufzukleben. Jeden Tag zwei Schichten Kitt auf die Felgen aufgebracht, dann auch noch einige auf den Reifen. Es war eine richtige Kittorgie, schön ist es nicht geworden, aber halten sollten sie!

Samstag 75 Kilometer /560 Hm, in 2:40 Stunden Rund um Bad Erlach im zügigen Grundlagentempo gefahren, Sonntag beim 4. Lauf zum Bernhard Kohl-Cup wollte ich mir noch den letzten Schliff für die Masters-Weltmeisterschaft nächste Woche holen.

Die Streckenbauer hatten wieder ganz Arbeit geleistet und einen tollen Parcours aufgebaut, die Bodenverhältnisse waren trocken und ganz nach meinem Geschmack. Welche "Wissenschaft" das Reifenaufkleben ist, zeigte sich heute auch. Schon im Training sprang Karl Langegger bei der steilen Abfahrt der Reifen runter, im Rennen dann bei den "Wellen" Andi Mayer. Also selbst erfahrene Leute sind vor so einem Missgeschick nicht gefeit.
Ich ging aus einer Position im tiefsten Mittelfeld ins Rennen, konnte mich aber bei den ersten Schlingen gleich einige Plätze vorarbeiten. Ich hatte mir vorgenommen so lange wie möglich Vollgas zu fahren, dies deshalb, da ja die WM „nur“ über 40 Minuten geht. Zu meiner Überraschung lief es mir sehr gut und ich spürte das Training der letzten Tage nicht – jedenfalls nicht negativ. Die neuen Small Bird liefen großartig. Etliche Runden absolvierte ich mit meinem Kumpel aus Sereno-Tagen Branko Grah. Es war ein schöner, sehr fairer Zweikampf, der uns beide motivierte, auch wenn wir beide auch einmal den „Boden küssten“. Bei der Auffahrt vom Wasser war ich dann einmal zu dicht dran an Branko, musste von der Maschine und so riss ich ein Loch auf, das ich nicht mehr schließen konnte. Die letzten drei Runden musste ich dann etwas rausnehmen und fuhr das Rennen sicher zu Ende.

Meine Erkenntnis aus den letzten beiden Wochen: A bissl Training schadet nicht :)

Michael Schenk, 29.12.2013