Freitag, 16. Januar 2015

Stefanie Wacht: No time for being a princess

Und schon gar nicht an einem Wochenende wie dem vergangenen. Österreichische Staatsmeisterschaften im Querfeldein. Was das bedeutet? 2 Rennen an einem Wochenende, eine angespannte Atmosphäre ist spürbar. Schließlich geht es ja um was - bei mir vor allem um den Spaß. Nicht mehr, aber auch nicht weniger :-)

Tag 1
Am Samstag machten wir uns auf den Weg nach Lassnitzhöhe, Steiermark. Allein die Autofahrt könnte den Titel "Vom Winde verweht" vertragen, erinnerte sie mich doch an das CX-Rennen vom 4.1. mit eben diesem Titel. Als Einstimmung auf das Wochenende also perfekt. Am Zielort angekommen, ließ der "QUER"-Parkplatz schon vermuten, was uns in den beiden Rennen erwarten würde: Gatsch, Gatsch, Gatsch. Yeah!! So soll es sein! Und so war es dann auch. Nach der Streckenbesichtigung war schon die erste Reinigung notwendig. Der Kurs war sowohl fürs Material, als auch technisch und konditionell eine Herausforderung und hat viele Schmankerl geboten: 300m langer Anstieg, sehr viele enge Kurven, eisige Passagen, Kies, super-steile Rampen, Stufen, Sand, Hindernisse, (geplante und ungeplante) Tragepassagen, all das in Kombination mit Gatsch - und das bei ekelhaften +15°C. Meine persönliche Herausforderung, und wohl das Highlight der Zuseher, waren die beiden Rampen kurz vorm Ziel. Bei der Besichtigung bin ich noch beide gefahren, dann ein Sturz in der ersten Runde. Dachte mir, zahlt sich nicht aus, und hab das Pony getragen. Dieser Moment ist mir aber nicht aus dem Kopf gegangen. Resultat: Platz 2 in der Kategorie Hobetten, äh, Bike-Card (BC). Leider wusste ich nix von der Platzierung, bzw. dass es auch eine extra Frauen-BC-Wertung gibt, und hab die Siegerehrung prompt sausen lassen. Merke: "Zu aner Siegehrung gehst immer." Zitat Walter Ameshofer. Am Abend war Relaxen angesagt, schließlich war nicht zu erwarten, dass es am Sonntag einfacher werden würde.

Tag 2 
Am Sonntag startete die Kategorie BC schon um 10.00 Uhr. Die Streckenführung war ja die selbe, allerdings hatten sich die Bodenverhältnisse etwas verändert. Weniger Eis, dafür mehr Gatsch. Gottseidank kein pickerter, sondern dünnflüssiger - der ist nicht so eine Qual fürs Material. Und macht außerdem immer so herrliche Gatsch-Gesichter, hehe. Das Rennen wurde zu einer Rutschpartie, und ich glaube, es gab ausnahmslos niemanden, der nicht gestürzt ist. Ich bin auch zwei-, drei-,viermal gelegen, und etliche Male hab ich noch irgendwie die Kurve gekratzt. Die Serpentinen waren für mich leider nicht mehr fahrbar - dass sie fahrbar waren, zeigten ja die Pros' und viele andere. 

Mein persönliches Highlight. Ehrlich.
Mein persönliches Erfolgserlebnis hatte ich bei der 2. Rampe. Nach der Niederlage vom Vortag bin ich die Rampe gefahren, als gäb's kein Morgen. :-) Vertrauen haben. Einfach tun. Und gut war's! Vollgepumpt mit Glückshormonen bin ich wieder auf den 2. Platz gefahren - Ich hab dazugelernt und war diesmal bei der Siegerehrung anwesend. Zuvor bestritten noch alle anderen Kategorien die Rennen. Und was hier zu sehen war, war echt vom Feinsten. Die Strecke wurde von Rennen zu Rennen schmieriger, dazu kam noch leichter Regen. Perfekte Querfeldein-Bedingungen! Cyclocross ist eben Punk und kein Kuschelrock. Es gab spannende Duelle, spektakuläre Stürze über die Rampe und viele glückliche, vergatschte Gesichter zu sehen! Die zahlreichen Fans waren ebenso begeistert und haben ALLE FahrerInnen super unterstützt. Besonders bemerkenswert waren die "Teppich-Mexikaner", die für ordentlich Trubel gesorgt haben. Ein super Wochenende, das zudem toll organisiert war und für einen runden Abschluss der CX-Saison 2014/15 gesorgt hat. Special Thanks an: Hannah Wagner (du weißt, wofür!) und an Ernst Teubenbacher, der die gesamte Saison hindurch bei den Rennen dabei war und die supersten Fotos überhaupt gemacht hat!

Fazit CX-Saison 2014/2015
Teilnahme an 10 Rennen, davon die letzten vier innnerhalb einer Woche. Gefinished: 10 Rennen. Getoppt wurde dies bei den Frauen nur von Silke Schrattenecker - sie ist alle 13 Rennen in Österreich mitgefahren! Respekt! Im ÖRV-Querfeldein-Cup bin ich auf Platz 6 (von 17 Frauen) und konnte mich gegenüber der Saison 2013/14 verbessern. Ich habe wieder viel dazu gelernt und wahnsinnig viele liebe und hilfsbereite Menschen kennengelernt. YEAH! CX-Community rulez! Es gibt noch einiges an Luft nach oben, mein Ziel für 2015/2016: raus aus der Komfortzone. Bleibt noch zu sagen: No time for being a princess - Ich bin lieber die Queen of Gatsch!

Stefanie Wacht, 16.1.2015